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EIN DHAMMA-VORTRAG - vom Ajahn Pannavaddho

 

Grundlegend ist zu sagen, dass sich die Lehre des Buddhas an erster Stelle mit uns selbst befasst.

 

Wir alle haben ein Problem - ein großes Problem, und es geht darum dieses Problem zu korrigieren. Das Problem ist, dass wir unzufrieden sind und Schwierigkeiten erfahren. Und diese Unzufriedenheit ist immer da, ständig anwesend - in kleinen Dingen, in großen Dingen, ständig sind wir in irgendeiner Weise unbefriedigt. Immer wenn wir irgend etwas wollen, wollen wir es doch nur, weil wir es noch nicht haben. Das bedeutet, dass da eine Unzufriedenheit zu spüren ist, bis man dieses Ding hat. Wenn man diesen Zustand der Nichtharmonie, der Unzufriedenheit oder des Dukkha 1 empfindet, macht man sich auf den Weg, um dieses Gwefühl in sich zu überwinden.

Da das so ist, sind wir ständig am Suchen und fühlen uns getrieben. Und diese ständige Suche ist ein großes Problem. Das Problem ist, für diese Unzufriedenheit eine zufriedenstellende Lösung zu finden.

Wenn wir einem Problem begegnen fragen wir uns, wie könnte man diesen Zustand beseitigen? Die Schwierigkeit besteht aber darin, dass es uns an Weisheit fehlt. Und weil es uns an Weisheit fehlt, tun wir sehr oft die falschen Dinge; und finden uns dann in Situationen wieder, die schlimmer sind als die, in denen wir vorher waren. so passiert es, dass die Dinge die wir tun genau das Gegenteil von dem sind was wir tun sollten. die Wahrheit dieser Behauptung kann man in jeder Zeitung nachlesen. Menschen stehlen, betrügen andere und was noch so getan wird. Und der Grund dafür ist, dass auch sie auf ihre Weise nach ihrem persönlichen Glück suchen. Sie wollen Glück und glauben, dass dies eine Art und Weise ist, dieses Glück zu bekommen. Und weil sie unwissend sind, tun sie das auf die falsche Weise und laden sich so noch mehr Schwierigkeiten auf, als sie vorher hatten.

Das erste was wir nach buddhistischer Auffassung lernen müssen ist, unsere eigene Situation zu erkennen.

Wir müssen erkennen, dass diese Unzufriedenheit ständig in uns ist. Wir müssen erkennen, dass der normale Weg, wie Menschen Probleme in dieser Welt lösen, ziemlich unwirksam ist.

In der Tat gibt es Menschen in dieser Welt, die glauben dieses oder jenes sei ein guter Weg, oder ich mach’s mal so, das ist ein guter Weg, und irgendwann stellen sie fest, dass es so oder so nicht funktioniert. Sie versuchen etwas neues - und auch das funktioniert nicht. Versuchen es immer wieder - und auch das funktioniert nicht. Der Grund dafür ist, dass sie all diese Dinge auf der Grundlage ihrer Gefühle oder emotionalen Reaktionen tun. Sie hören etwas: „Oh, das klingt gut das werde ich tun, sie sehen etwas, das will ich haben etc.“ wir tun oft Dinge ohne irgendwelche Vernunft oder Überlegung, und so entsteht die Unzufriedenheit, die wir dann empfinden.

Was wir also tun müssen ist, einen Weg zu finden, um in irgendeiner Form Weisheit zu entwickeln, damit wir wirklich wissen in welcher Weise wir handeln sollten; und dann das in unsere Handlungen umsetzen, wozu uns die Weisheit rät. Aber bevor wir dazu fähig sind, kann vielleicht eine lange Zeit vergehen. Wir sollten in entsprechender Weise handeln und Vertrauen haben in das was der Buddha lehrte. Denn wenn wir Weisheit haben wollen und immer wissen wollen was wir zu tun haben, was sind wir bereit dafür zu tun? Wir wissen nicht wo wir anfangen sollen. Deshalb müssen wir uns stufenweise üben.

Aber in der Zwischenzeit müssen wir einen bestimmten Code haben, der unsere Handlungen reguliert, uns hilft ‘bei der Stange’ zu bleiben, bis wir für uns selbst erkennen.

An dieser Stelle kommen die Regeln, Gesetze, moralische Prinzipien 2 und die Art wie wir uns üben, und all diese Dinge ins Spiel. Diese Gegebenheiten nehmen wir erst einmal so an, auf Treu & Glaube, oder Vertrauen in das was der Buddha lehrte, und vertrauen darauf, dass dies ein richtiger Weg ist. Und die, die diesen Weg gegangen sind, sagen alle aus ihren eigenen Erfahrungen, dass dies der richtige Weg ist, sie stimmen darin überein.

Das Erste was man also tun kann ist, gewisse Anweisungen anzunehmen, so gut wie eben jeder kann, und sich in dieser Lehre zu üben. Und wenn man sich immer mehr darin übt, erfährt man bald gewisse Resultate in seinem Leben. Man wird feststellen, das es eine Zunahme von Freude gibt, das man ruhiger wird.

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Man wird sich von anderen unterscheiden und nicht mehr ständig herumrennen und wie verrückt nach irgend etwas suchen. Um aber die wirklichen Ergebnisse der Weisheit zu bekommen, muss man sich in der Meditation, der Geistessammlung üben

Wenn man nämlich Geistessammlung hat, kann die Weisheit leichter entwickelt werden, da sich die Resultate der Konzentration einstellen. Man kann es folgendermaßen darstellen: Normalerweise ist unser Herz 3 voller Hunger, es will etwas. Und es geht umher und sucht ständig nach etwas. Es sucht in der Art und Weise die es eben kennt, nämlich indem es mit den Sinnen die Welt absucht. Das ist, was wir gelernt haben. Denn wir wollen dieses hören, jenes, sehen, das erleben etc. und suchen mit unseren Sinnen ständig die Welt ab. Was unser Herz da bekommt, befriedigt nie den Hunger den es hat, auch wenn wir uns anstrengen, ist es immer noch hungrig, trotz all dem Suchen das es hinter sich hat.

Atombomben lassen sich nicht selbst fallen, und Kugeln kommen nicht aus Waffen ohne Menschen dahinter. Und was ist hinter den Menschen? Die Kilesas 4, die ganze Zeit, ständig. Die ganzen Schwierigkeiten dieser Welt stammen von ihnen. Und in der Tat, sie sind sehr subtil, sie sind extrem raffiniert, und sie sind gegenwärtig. Sie sind unerschöpflich, weil sie in unserem eigenen Herzen wohnen.

Aber im Herzen gibt es auch Dhamma 5

Meistens ist es mit den Kilesas vermischt und es hängt von den Umständen ab, welches der Beiden zu welcher Zeit zum Entstehen kommt. Und weil sie im Herzen sind, kommen Kilesas immer wieder zum entstehen. In der Tat können wir fast sagen, dass eine Person Kilesa ist. Es ist nicht so, dass sie nur manchmal da sind und manchmal nicht da sind. In Wirklichkeit sind sie immer da. Die Art und Weise in der sie ständig da sind ist: Sie färben unsere Betrachtungen, sie verzerren Dinge, die ganze Zeit. Unsere grundlegenden Ansichten, die Meinungen die wir von der Welt haben, Ansichten über andere Leute, die Art wie wir Dinge tun, unsere Konventionen, all das ist voller Kilesas. Und weil das so ist, kann man sagen, das alles was wir im normalen Leben tun irgendwie verfälscht ist. Alles ist mit den Kilesas vermischt. Und es gibt so nichts was wir perfekt machen können, bis wir diese Kilesas losgeworden sind.

Zur gleichen Zeit sollten wir uns darüber nicht zu sehr sorgen; denn wenn wir Dinge tun gibt es zwei Richtungen: Eine Richtung die Abwegig und eine Richtung die Richtig ist. Was wir tun müssen, ist immer die richtige Richtung zu wählen, auch wenn es weit von Vollkommenheit liegt, auch wenn es ständig von diesen Kilesas gefärbt ist, dennoch gibt es eine richtige und eine falsche Richtung.

Die richtige Richtung bedeutet: Wenn wir in diese Richtung gehen, werden die Kilesas stetig dünner, und ein Verständnis, dass die Kilesas unterhöhlt, wird stärker. Wenn wir in die falsche Richtung gehen, werden wir mehr verblendet, mehr gefangen, bis es keine Hoffnung mehr gibt, überhaupt etwas zu verstehen.

Schaut euch in der Welt um, was mit Menschen passiert, die ständig unheilsame Dinge tun, was aus ihnen wird. Sie werden grob, roh und verstehen subtile Dinge überhaupt nicht. Das ist so, weil ihre Kilesas schnell wachsen, weil sie ständig in die falsche Richtung gehen. Die Person, die in die andere Richtung geht, gewinnt eine Art Freude, die um sie herum ist; so wi etwa ein Schatten. Sie sind nicht so ängstlich besorgt um Dinge, oder andere Leute. Für sie ist die Welt kein unerfreulicher Ort. Die ganzen Probleme in dieser Welt besorgen sie nicht sehr. Weil sie in sich ruhen. Genau betrachtet sind die Probleme dieser Welt, die gleichen wie die in uns. Die äußeren Probleme sind nur Ausdruck, Geschehnisse, von den wirklichen Probleme, die in uns verankert sind. Um im Detail zu zeigen was wir tun sollten, in bezug auf die Meditation: Das beste ist, der Methode zu folgen wo man meint, dass sie am besten für einen selbst funktioniert. Was die Weisheit betrifft, ist es gut sie zu benutzen, um z.B. über Dinge nachzudenken, beobachten wie die Dinge in der Welt funktionieren, beobachten wie sie im eigenen Leben funktionieren, dies hat langsam aber sicher eine Auswirkung, obwohl sie nicht sehr tief geht, für längere Zeit. Das ständige Abwägen von Dingen entwickelt die Weisheit, aber viel langsamer.

Die Wirkung ist auch sehr langsam. Der beste Weg, um eine wirkliche Wirkung zu erzielen, ist mit Konzentration.

 

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Wenn jemand mit der Meditationspraxis beginnt, besteht die Hauptaufgabe darin, zu verhindern, das der Geist zu Ablenkungen oder ablenkenden Gedanken geht, sondern man sollte seinen Geist ‘Hier’ halten, ihn bei der Aufgabe halten.

Aber um anzufangen, benutze irgend etwas um den Geist anzuhalten, und nehme es nicht zu starr. Behalte eine Art Flexibilität und auch Anpassungsfähigkeit. Die Person die das Dhamma praktiziert, sollte etwas erfinderisch sein.

Wie ich es verstehe, gibt es verschiedene Methoden, die eben nur zu dieser Person passen, denn sie haben sie entwickelt. Sie hatten ihre Probleme und fanden verschiedene Wege sie zu lösen. Und diese Methoden passen nicht notwendigerweise zu irgend jemand anderem, sie sind recht individuell. Ich meine, man kann eine Idee davon bekommen, wenn man die ZEN-Stories hört

In den Zen-Stories, haben diese Meister verschiedene merkwürdige Arten und Weisen etwas zu sagen und tun seltsame Dinge. Die Schwierigkeit heutzutage mit ZEN ist, dass die Leute Bücher darüber haben und glauben sie könnten diese Meister kopieren, das ist total falsch. Das sind keine Dinge zum kopieren. Das sind individuelle Dinge von Leuten die Probleme hatten, in jenem Moment. Und die wahre Natur des Zen ist es, zu versuchen mit den Problemen umzugehen, die man im Moment hat. Was immer für eine Methode auch benutzbar ist.

In den Büchern wird gesagt, dass die Übung der Geistesgegenwart wie das zersägen eines Baumstammes ist. Man beobachtet nur den Ort wo die Säge sägt, und nicht die Säge, die hin - und hergeht, beobachte den Stamm. Es ist wie der Atem. Lass den Atem absolut natürlich, versuche nicht ihn zu beschleunigen oder sonst etwas mit ihm zu tun. Überlasst den Atem seinem eigenen Rhythmus. Das ist keine Atmenübung, es ist eine Übung für den Geist, um ihm etwas zu geben woran er sich halten kann. Unsere Aufgabe besteht nur darin, den Geist dabei zu halten, und nicht darin, zu versuchen, den Atem in irgendeiner Form zu verändern. Lasst ihn tun was er will. Und wenn du das tust, wirst du herausfinden, dass der Atem immer feiner und feiner und feiner wird, bis es schwierig sein wird ihn zu halten, weil er so fein geworden ist.

Die Idee hierbei ist, den Geist in einen verfeinertem Zustand zu bringen. Es wird gesagt, dass es so funktioniert. Wenn du den Atem verlierst, weil er so fein geworden ist, halte die Aufmerksamkeit an der Stelle wo du ihn zuletzt gefühlt hast und komme zurück dorthin. Halte die Achtsamkeit beim Atmen an dem Ort, wo du ihn am stärksten spürst. Bei den meisten ist es irgendwo in der Gegend der Nase. Bei manchen mag es woanders sein. (z.B. in der Bauchgegend) 

Eine andere Sache: Wenn jemand merkt, dass er Kopfschmerzen bekommt, sollte man den Atem irgendwo unterhalb des Halses beobachten, nicht in der Kopfgegend. Der Grund für Kopfschmerzen ist meist intensive Konzentration, weil man versucht den Atem mit den Augen zu sehen, und das geht nicht. Das ist von Person zu Person verschieden. Das Beste ist, nicht zu versuchen ihn mit den Augen zu sehen. Wann immer du etwas während der Meditationsübung siehst, wird das mit dem Geist geschehen. 

Wann ist die beste Zeit zu meditieren?    Das kann man nicht generell sagen.        Die Leute sind verschieden.           Versuche verschiedene Zeiten und ...           — finde es für dich selbst heraus!!


1 Dukkha: Leiden, Unzufriedenheit, Unzulänglichkeit...

2 Abstehen von: 1. Töten, 2. Stehlen, 3. unheilsamen sexuellen Beziehungen, 4. Lügen, und 5. dem Gebrauch berauschender Mittel.

Mit Herz oder Geist ist hier das gleiche gemeint. Wobei Herz mehr die fühlenden geistigen Bewegungen bezeichnet.

4 Herzenstrübungen: Gier, Hass, Verblendung, Dünkel, Ansichten, Zweifel, Starrheit, Aufgeregtheit, Schamlosigkeit, Gewissenslosigkeit.

5 Hier im Sinne von Wahrheit, Echtheit, das Wissen über die Naturgesetze, sehen wie die Dinge wirklich sind.

Sinnliches Begehren, Übelwollen, Stumpfheit & Mattheit, Aufgeregtheit & Gewissensunruhe, skeptischer Zweifel.